Geeignete Untergründe
Die Untergründe müssen frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein. VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten.
Untergrundvorbereitung
Je nach vorliegendem Untergrund und dessen Beschaffenheit ist vor dem Spachtelauftrag eine geeignete Grundbeschichtung aufzubringen (siehe hierzu die Technische Information Nr. 650 „Untergründe und deren Vorbehandlungen"). Glänzende, tragfähige Altbeschichtungen vorher anrauen.
Auftragsverfahren
Hand- oder Spritzauftrag möglich.
Planspachtelung im Handauftrag:
Vor der Verarbeitung gut aufrühren und mit einer rostfreien Glättkelle aufziehen. Nach der Trocknung annässen und filzen oder trocken schleifen.
Bei Verwendung von einem geeigneten Malervlies auf Glasfaserbasis (ca. 40 g/m² Gewicht) AkkordLeichtspachtel satt und in ausreichender Menge für 2 bis 3 Bahnen vorlegen, mit einer Edelstahl-Zahnkelle (4 x 6 x 4 mm bzw. 6 x 6 x 6 mm) durchkämmen, Vlies einlegen und gleichmäßig glatt mit einer Edelstahl-Glättkelle andrücken, dabei im Randbereich zur nächsten Bahn hin ca. 5 cm nicht andrücken. Nächste Bahn ca. 5 cm breit überlappend einlegen und bis auf den Nahtbereich andrücken.
Im Nahtbereich mit einem Cuttermesser (evtl. auch Gleitfußmesser) einen Doppelnahtschnitt ausführen und anschließend andrücken. Austretendes Spachtelmaterial mit einem feuchten Tuch abwischen. Gering hochstehende Nahtbereiche vor der Weiterbehandlung leicht beischleifen.
AkkordLeichtspachtel ist gerade für die flächige Spachtelung auf Gipsplatten geeignet, da dieses Material sich bis auf „Null" ausziehen lässt. Für die Armierung bei abgefasten/abgeschrägten Plattenstöße von Gipsplatten und Gipsbauplatten (GKB nach DIN 18180) kann AkkordLeichtspachtel in Verbindung mit einem Papier- oder Glasfaserarmierungsstreifen eingesetzt werden. Dabei ist zu beachten, dass eine Verspachtelung der Plattenstöße erst erfolgen darf, wenn keine Längenänderungen infolge Temperatur- oder Feuchtebelastung mehr auftreten. Eine Raumtemperatur unter +10 °C darf dabei nicht unterschritten werden (siehe DIN 18181 Abschn. 5). AkkordLeichtspachtel in die Fugenmulde einfüllen, Armierungsstreifen einlegen, andrücken und glätten. Nach erfolgter Trocknung nochmals mit AkkordLeichtspachtel überziehen. Bei Fugen, die breiter als 3 mm sind, sollten diese vorher gefüllt werden.
Spritzauftrag:
Vollflächiger, satter Spritzauftrag mit AkkordLeichtspachtel, unverdünnt und sofortiges Planglätten mit einem geeigneten Stahlglätter.
Nach der Trocknung annässen und filzen oder trocken schleifen.
Geeignete Spritzgeräte:
AkkordLeichtspachtel ist verarbeitbar mit Putzfördergeräten und mit leistungsstarken Airless-Geräten. Bei Airless-Geräten sollten sämtliche Filter entfernt werden, die Leistung sollte mindestens 400 l/min. betragen. Als Düsengröße haben sich Düsen mit einer Bohrung von 0,035–0,045" (abhängig vom gewähltem Spritzgerät) bewährt. Als Airless-Pistole sollten für Spachtelmassen vom jeweiligen Hersteller empfohlene Spritzpistolen eingesetzt werden. Diese Pistolen besitzen einen höheren Durchlass und erleichtern das Auftragen der Spachtelmasse erheblich. Zum Auftragen werden ca. 150–180 bar Druck benötigt. Um eine optimale Verarbeitung mit dem Airless-Gerät zu gewährleisten, muss während der Verarbeitung eine Materialtemperatur von mind. +10 °C sichergestellt werden.
Beschichtungsaufbau
Überarbeitung:
Mit AkkordLeichtspachtel geglättete Flächen können nach guter Durchtrocknung und Grundierung mit Haftgrund oder CapaSol mit allen geeigneten Caparol-Dispersions- und Latexfarben, Sylitol® Bio-Innenfarbe oder Capacryl-Acryllacken, mit plastischen Massen oder mit Glasgewebe-Wandbelägen sowie Textiltapeten und Papiertapeten überarbeitet werden.
Vor einer Weiterbehandlung mit Dispersionsputzen ist eine Grundierung mit Putzgrund 610 erforderlich.
Verbrauch
Ca. 1,2 kg/m2/mm Schichtdicke
Verarbeitungsbedingungen
Untere Temperaturgrenze bei der Verarbeitung und Trocknung:
+5 °C für Umluft und Untergrund.
Materialtemperatur bei der Verarbeitung > +10 °C.
Trocknung/Trockenzeit
Abhängig von Baufeuchte, Temperatur und Schichtdicke in ca. 12–48 Stunden.
Hinweis
AkkordLeichtspachtel ist nicht für Feuchträume geeignet. Durch die Verwendung von natürlichen Füllstoffen sind geringe Farbtonunterschiede möglich.
Auf dichten, wenig saugenden Untergründen können feine Luftblasen entstehen. Diese können nach kurzer Ablüftzeit durch nochmaliges Glätten entfernt werden. Der Zeitpunkt des Nachglättens ist abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Objekt. Sollten nach dem Nachglätten nochmals Blasen entstehen, wurde etwas zu früh geglättet. Den Glättvorgang dann wiederholen.
Bei rauhen, strukturierten Untergründen ist zur Erziehlung einer glatten, ebenen Oberfläche evtl. ein Nachspachteln erforderlich.
Bei der Überarbeitung von gipshaltigen Spachtelmassen kann es aufgrund von langanhaltender Feuchteeinwirkung zu Anquellung, Blasenbildung und Abplatzungen kommen. Deshalb ist für eine rasche Trocknung durch ausreichende Lüftung und Temperatur zu sorgen. Merkblatt Nr. 2 „Verspachtelung von Gipsplatten" Bundesverband der Gips- und Gipsplattenindustrie beachten.