Geeignete Untergründe
Die Untergründe müssen frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein. VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten.
Untergrundvorbereitung
Putze der MG PIc, PII u. PIII/Mindestdruckfestigkeit nach DIN EN 998-1 mit mind. 1N/mm2:
Feste, normal saugende Putze ohne Vorbehandlung beschichten. Auf grob porösen, sandenden, saugenden Putzen ein Grundanstrich mit Sylitol® RapidGrund 111, 2 : 1 mit Wasser verdünnt, ausführen.
Gipsputze der MG PIV/Mindestdruckfestigkeit nach DIN EN 13279 S2 mit mind. 2 N/mm2
Feste, normal saugende Putze ohne Vorbehandlung beschichten. Geschliffene und stark saugende Oberflächen entstauben und mit OptiSilan TiefGrund grundieren. Gipsputze mit Sinterhaut schleifen, entstauben. Ein Grundanstrich mit Caparol Dupa-Putzfestiger
Gipsplatten (Gipskartonplatten):
Plattenfugen mit geeigneten Spachtelmassen verfüllen (Oberflächengüte Q2). Ein Grundanstrich mit PutzGrund 610. Bei Platten mit wasserlöslichen, verfärbenden Inhaltsstoffen eine Grundbeschichtung mit Caparol-Filtergrund grob (BFS-Merkblatt Nr. 12 beachten).
Gipsbauplatten:
Grundbeschichtung mit PutzGrund 610.
Beton:
Evtl. vorhandene Trennmittelrückstände sowie mehlende, sandende Substanzen entfernen. Auf glatten, dichten Oberflächen eine Grundbeschichtung mit PutzGrund 610.
Porenbeton:
Ein Grundanstrich mit Capaplex, 1 : 3 mit Wasser verdünnt.
Kalksandstein- und Ziegelsichtmauerwerk:
Ohne Vorbehandlung beschichten.
Tragfähige Kalk-, Zement- oder Silikatfarben-Beschichtungen:
Auf stark saugenden Flächen eine Grundbeschichtung mit Sylitol® RapidGrund 111, 2 : 1 mit Wasser verdünnt.
Tragfähige Dispersionsfarben und Kunstharzputz-Beschichtungen:
Matte, schwach saugende Beschichtungen direkt überarbeiten. Glänzende Latexanstriche anrauhen. Ein Grundanstrich mit PutzGrund 610.
Nicht tragfähige Beschichtungen:
Nicht tragfähige Lack- und Dispersionsfarben- oder Kunstharzputz-Beschichtungen entfernen. Auf schwach saugenden, glatten Flächen ein Grundanstrich mit PutzGrund 610. Auf grob porösen, sandenden bzw. saugenden Flächen ein Grundanstrich mit OptiSilan TiefGrund. Nicht tragfähige Mineralfarben-Beschichtungen mechanisch entfernen und die Flächen entstauben. Ein Grundanstrich mit Caparol Dupa-Putzfestiger.
Leimfarbenanstriche:
Grundrein abwaschen. Eine Grundbeschichtung mit Caparol Dupa-Putzfestiger.
Tapeten:
Restlos entfernen, Kleister und Makulaturreste abwaschen. Eine Grundbeschichtung mit Caparol Dupa-Putzfestiger.
Schimmelbefallene Flächen:
Schimmelbelag durch Nassreinigung entfernen. Flächen mit Capatox durchwaschen und gut trocknen lassen. Grundanstrich je nach Art und Beschaffenheit des Untergrundes. Hierbei sind die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften (z.B. die Biostoff- und die Gefahrstoffverordnung) zu beachten.
Flächen mit Nikotin-, Wasser-, Ruß- oder Fettflecken:
Nikotinverschmutzungen sowie Ruß- oder Fettflecken mit Wasser unter Zusatz fettlösender Haushaltsreinigungsmittel abwaschen und gut trocknen lassen. Abgetrocknete Wasserflecken trocken durch Abbürsten reinigen. Ein absperrender Grundanstrich mit Caparol-Filtergrund grob.
Auftragsverfahren
Hand- oder Spritzauftrag mit geeigneten Putzspritzanlagen möglich.
Handauftrag:
Matador® Feinputz vor der Verarbeitung gut durchrühren und mit der Edelstahl-Glättkelle auftragen. Unmittelbar danach mit der Glättkelle oder breitem Stahlglätter planziehen. Bei Bedarf nach Durchtrocknung schleifen.
Spritzauftrag:
Vollflächiger, satter Spritzauftrag mit Matador® Feinputz unverdünnt und sofortiges Planglätten mit breitem Stahlglätter. Bei Bedarf nach Durchtrocknung schleifen. Um eine optimale Verarbeitung zu gewährleisten, muss während der Verarbeitung eine Materialtemperatur von mind. +10 °C sichergestellt werden.
Vlieseinlage:
Bei Verwendung von AkkordVlies G45 SP Matador® Feinputz satt und in ausreichender Menge für 2 bis 3 Bahnen vorlegen, mit einer Edelstahl-Zahnkelle (4 x 6 x 4 mm) durchkämmen, Vlies einlegen und gleichmäßig glatt mit einer Edelstahl-Glättkelle andrücken, dabei im Randbereich zur nächsten Bahn hin ca. 5 cm nicht andrücken. Nächste Bahn ca. 5 cm breit überlappend einlegen und bis auf den Nahtbereich andrücken. Im Nahtbereich mit einem Cuttermesser (evtl. auch Gleitfußmesser) einen Doppelnahtschnitt ausführen und anschließend andrücken. Austretendes Spachtelmaterial mit einem feuchten Tuch abwischen. Gering hochstehende Nahtbereiche vor der Weiterbehandlung leicht beischleifen.
Beschichtungsaufbau
Überarbeitung:
Nach Durchtrocknung mit geeigneten Anstrichmitteln direkt überstreichbar. Auf großen Flächen zügig nass in nass arbeiten.
Verbrauch
Ca. 1,3 kg/m2/mm Schichtdicke
Verarbeitungsbedingungen
Untere Temperaturgrenze bei der Verarbeitung und Trocknung:
+8 °C für Untergrund und Umluft.
Trocknung/Trockenzeit
Abhängig von Baufeuchte, Temperatur und Schichtdicke in ca. 12–48 Stunden.
Hinweis
Aufgrund natürlicher Saugfähigkeit kann es bei der Überarbeitung von Matador® Feinputz auf großen Flächen mit ungünstigen Lichtverhältnissen zur Abzeichnung von Rollansätzen kommen. Durch zügige nass-in-nass Bearbeitung kann dieser Effekt reduziert bzw. verhindert werden.
Auf dichten, wenig saugenden Untergründen können feine Luftblasen entstehen. Diese können nach kurzer Ablüftzeit durch nochmaliges Glätten entfernt werden. Der Zeitpunkt des Nachglättens ist abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Objekt. Sollten nach dem Nachglätten nochmals Blasen entstehen, wurde etwas zu früh geglättet. Den Glättvorgang dann wiederholen.
Bei rauen, strukturierten Untergründen ist zur Erzielung einer glatten, ebenen Oberfläche evtl. ein weiterer Arbeitsgang erforderlich.
Bei der Überarbeitung von gipshaltigen Spachtelmassen kann es aufgrund von langanhaltender Feuchteeinwirkung zu Anquellung, Blasenbildung und Abplatzungen kommen. Deshalb ist für eine rasche Trocknung durch ausreichende Lüftung und Temperatur zu sorgen. Merkblatt Nr. 2 „Verspachtelung von Gipsplatten" des Bundesverbandes der Gips- und Gipsplattenindustrie beachten.
Abdeckmaßnahmen:
Die Umgebung der zu beschichtenden Flächen, insbesondere Glas, Keramik, Lackierungen, Klinker, Natursteine, Metall sowie naturbelassenes oder lasiertes Holz sorgfältig abdecken. Spritzer sofort mit klarem Wasser abwaschen.